2023 – Projekt von Elena Horlau
Skizziere kurz den Inhalt und die Kernaussagen deines Films. Was hat dich dazu bewogen einen Film zu diesem Thema zu machen?
Im Dokumentarfilm Die Hadracha (hebräisch für “Ausbildung”) treffen sich Ende Oktober 2023 acht jüdische Jugendliche, um eine Ausbildungswoche zu Jugendleitern zu durchlaufen. Dabei diskutieren sie über ihre Identität als junge Juden und Jüdinnen in Deutschland und lernen zusammen, was die Arbeit als Jugendleiter eines progressiven jüdischen Vereins alles mit sich bringt.
Als Teil des Vereins habe ich die Ausbildungswoche mitgeplant und fand es spannend, die Woche dokumentarisch zu begleiten. Mein ursprüngliches Ziel lag auf der Dokumentation der Struktur und der Inhalte der Ausbildung, doch während des Schneidens des Films hat sich eher der Schwerpunkt der Identitätsbildung, die zwischen dem formellen Rahmen des Programms stattfand.
Wer und wie viele Personen waren an der Produktion beteiligt und wie lang hat die Produktion (Planung, Dreh und Nachbearbeitung) gedauert?
Die Planung habe ich alleine gemacht. Am Dreh waren mit mir drei weitere Studenten der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg beteiligt (Nicolas Hansmann, Lea Rudi, Angjelina Lura). Wir hatten alle wenig bis keine Erfahrung mit dem Filmdreh und haben aus dem Projekt sehr viel lernen können. An der Nachbearbeitung arbeite ich auch aktuell alleine, dieser Schritt ist auch noch nicht fertig.
Was waren für dich die größten Herausforderungen bei der Produktion?
Eine große Herausforderung war, die Privatsphäre der Teilnehmenden genug zu schützen und zu verstehen, welche Themen und Inhalte zu privat für Aufnahmen waren und wo sich die Jugendlichen unwohl fühlten, gefilmt zu werden. Auch die Leiter der Programme hatten Bedenken, ob ein Safe Space mit der Präsenz der Kameras und des fremden Filmteams gegeben werden kann. Dadurch mussten einige Programme im Plan verschoben werden und bei manchen Programmen, auch wenn sie sehr spannend gewesen wären, konnten die Kameras nicht dabei sein. Das wird auch in einem Interview mit einem Leiter im Film thematisiert.
Die zweite Herausforderung war, dass ich während der Vorbereitung des Filmes und auch beim Drehen auch für die Vorbereitung der Ausbildungswoche und teilweise für das Halten einiger Programmpunkte verantwortlich war. Dieses Multitasking würde ich so nicht nochmal machen, sondern mich beim nächsten Filmprojekt auf etwas konzentrieren, wo ich nicht auch anders so stark involviert bin.
Was waren deine Highlights bei der Produktion?
Meine Highlights waren, dass sich die meisten Jugendliche der Idee des Filmens öffnen konnten und sich mir und dem Filmteam anvertraut haben. Zwar kannten die Jugendlichen mich persönlich schon, die anderen Studenten aber nicht. Auch haben sich die meisten dafür entschieden, dass ihre Gesichter im Film erkennbar bleiben, was ich sehr mutig finde.
Auch fand ich es schön, dass meine Freunde aus dem Studium Interesse hatten, an so einem Thema mitzuarbeiten und für sich neue Erfahrungen sammeln konnten. Die Übernahme der Fahrkosten für das Team und der Ausleihe des Equipments wäre ohne die Förderung des JFF nicht möglich und ich bin sehr dankbar, dass mein Vorhaben eine Unterstützung gefunden hat.